Kernaussage 6
im Detail

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Auch bei einer geringeren Kostendegression von Windenergie an Land und höherem dezentralen Kurzzeitflexibilitätspotenzial, ist ein starker Windzubau robust.

Der im Energiesystem sinnvolle Zubau von Windenergie an Land ist eher beschränkt durch Flächenverfügbarkeit und Akzeptanz als durch ökonomische Kriterien. Selbst in windschwächeren Regionen zum Beispiel in Süddeutschland ist daher ein starker Ausbau von Windenergie an Land noch ökonomisch. Selbst bei einem höheren Flexibilitätspotenzial im Kurzzeitbereich, wird der Ausbau von PV eher von dem PtX-Importpreis oder PtX-Verfügbarkeit geprägt. Ein maximaler Wind-Ausbau erscheint robust, auch im Hinblick auf Übertragungsnetzkapazitäten.

 

Für eine Modellrechnung wurden die Annuitäten von Wind an Land um 15% erhöht gegenüber einem Basisszenario, während für PV die Annahme getroffen wurde, dass die Kosten gleichbleiben, bzw. leicht sinken. Zusätzlich würde für Elektrofahrzeuge die Möglichkeiten gegeben V2G zu nutzen.

Im Ergebnis ist zusehen, dass selbst wenn die Kostendegression von Wind geringer ausfällt, ist er noch so attraktiv, dass ein hoher Windanteil erstrebenswert ist. Restriktiv ist dabei dann eher die die Flächenverfügbarkeit, Wind an Land maximal auszureizen bleibt eine robuste Annahme. Die dann noch notwendige PV-Leistung im System ist abhängig vom Import-Preis für PtX (Siehe Kernaussage 7). Auch bei der Möglichkeit zur Nutzung von Vehicle-to-Grid bei den Elektroautos, was eine ökonomischere Integration von PV ermöglichen würde, gilt die Annahme der Ausbau von Wind an Land dem Ausbau von PV vorzuziehen wäre.

Somit ist auch zu erwarten, dass Windenergie im Süden an windärmeren Standorten im Energiesystem noch die günstigere Alternative darstellt. Eine Darstellung der Verteilung der Leistung von Wind an Land und PV ist in Abbildung 10 gezeigt. Eine Betrachtung des notwendigen Ausbaus der Übertragungsnetze zeigt auch, dass der Windstrom ohne neue Trassen integrierbar wäre Link Kernaussage 12.

Abbildung 10: Vergleich der installierten Leistung von Wind an Land und Photovoltaik in den Bundesländern für 2020 und einem Szenario für 2050.